Zwei unterschiedliche Funktionen erfüllen Hauptüberschrift und Zwischenüberschriften bei der erfolgreichen Websitengestaltung. Zum einen regen sie den User zum Lesen des Textes an und erhöhen so dessen Verweildauer auf der Seite. Zum anderen erfasst der Suchmaschinenalgorithmus das Thema und die logische Struktur der Überschriften. Hieraus wird die Relevanz für Suchanfragen hergeleitet. Headlines sind deshalb maßgebliche Faktoren bei der Suchmaschinenoptimierung. Worauf dabei konkret zu achten ist, erfahren Sie hier.
Was erwarten menschliche Leser?
In Sekundenschnelle entscheidet ein User, ob er Textbeiträge auf einer Webseite tatsächlich lesen möchte oder lieber weiterklickt. Überschriften gehören dabei zu den wichtigsten Entscheidungsfaktoren. Ist ein Text mithilfe von Hauptüberschrift und mehreren Unterüberschriften klar gegliedert, erhalten Leser einen ersten Überblick über den Informationsgehalt der Seite. Prägnante Wortwahl und sinnvolle Textstruktur sind dafür notwendig. Bestehen schon die Überschriften aus allseits bekannten Floskeln, werden Leser vom Textinhalt keinen Mehrwert erwarten und die Seite schnell verlassen. Da die Verweildauer von Lesern einen Einfluss auf das Suchmaschinenranking hat, sollten die Überschriften zum Weiterlesen anreizen. Das kann wahlweise durch inhaltliche Pointierung geschehen, die vermittelt: Hier bekomme ich wirklich nützliche Informationen. Oder die Überschriften wecken Neugier und Interesse durch Sprachwitz, Humor, Spannung und offene Fragen, deren Beantwortung die Textlektüre verspricht.
Was benötigt die Suchmaschine?
Anders als bei menschlichen Lesern ist es für den Suchmaschinenalgorhitmus unbedeutend, ob eine Überschrift spannend oder langweilig formuliert ist. Die emotionale Qualität von Texten wirkt sich beim Ranking nur indirekt aus, wenn die Leser lange auf der Seite verbleiben. Im Fokus der Suchmaschine stehen ausschließlich die Inhalte. Die Hauptüberschrift muss deshalb das Hauptkeyword enthalten, nach dem User suchen. Die weiteren Zwischenüberschriften zeigen den Kontext an, in dem sich das Hauptkeyword bewegt.
Dazu ein Beispiel. Angenommen, das Hauptkeyword lautet "Blumenpflege" und es soll um Gartenpflanzen gehen. Dann kann die Hauptüberschrift lauten: "Blumenpflege im Garten". Passende Zwischenüberschriften wären: "Die Pflege von Rosen" - "Die gärtnerische Pflege von Tulpen" - "Umgang mit Gartenstauden". Allein diese Überschriften zeigen den klaren inhaltlichen Sinnzusammenhang. Sowohl menschliche Leser als Suchmaschinen können genau zuordnen, für welche Informationsinteressen dieser Text nützlich wäre.
Ein Gegenbeispiel: Die Hauptüberschrift lautet wiederum "Blumenpflege im Garten", aber die dazugehörige Zwischenüberschriften heißen: "Was tun gegen Wühlmäuse?" - "Die beste Zeit zur Bewässerung" - "Wie blühen meine Rosen am besten?" Die Zwischenüberschriften signalisieren: Hier werden sehr viele Einzelthemen zur Gartenpflege verhandelt. Offen aber bleibt: Wo liegt der thematische Schwerpunkt des Textes? Das lässt sich weder vom menschlichen Leser klar erfassen noch von der Suchmaschine relevant zuordnen. Die Überschriften signalisieren ein buntes Allerlei - und entsprechend lässt auch die Suchmaschine ein prägnantes Ranking vermissen.
Wer also anhand von Haupt- und Zwischenüberschriften einen eindeutigen Fokus setzt, steigert die Relevanz für gezielte Suchanfragen. Nebenbei verhilft das dem Text zu einer klaren Struktur mit logisch organisierte Informationen.
Technische Regeln zum Gestalten von Headlines
Je weniger Überschriften ein Text hat, umso stärker wertet die Suchmaschine die Gewichtung der darin vorkommenden Informationen. Es sollte also sparsam mit Worten umgegangen werden. Als Richtlinie gilt: 5 - 6 Headlines pro 1.000 Wörter sind das Maximum. Ähnliches gilt für die Länge der Headlines. Prägnant, kurz und übersichtlich sollten sie sein.
Um die thematische Ausrichtung der Website zu analysieren, orientiert sich die Suchmaschine an den HTML-Tags bis im Quellcode. Der h1-Tag für die Hauptüberschrift kann nur ein einziges Mal verwendet werden. Davon ausgehende Unterüberschriften müssen zwingend als h2-Tags eingefügt werden - nicht als h3-Tags. Ansonsten werden sie nicht mehr vom Algorithmus erfasst. Der Text unter den h2-Überschriften wird entsprechend mit h3-Tags in Unterüberschriften gegliedert. Das Setzen von Unterüberschriften ist bis zu h6-Tags möglich. Für die Suchmaschineoptimierung spielen jedoch nur die Tags h1 bis h2 eine Rolle. Sie liefern die inhaltliche Gliederung, mit deren Hilfe die thematische Bedeutung und Zuordnung der Seite analysiert wird.
Tools zur Qualitätskontrolle
Ein schlichtes Werkzeug hilft bei der Kontrolle, ob die Headlines sinnvoll innerhalb der HTML-Tags strukturiert wurden. Es handelt sich um einfache Browser-Plugins wie die Web-Developer-Symbolleiste von Internet Explorer oder Firefox. Wählen Sie die Funktion "Information" und klicken Sie dann "Dokumentenstruktur anzeigen" an. Sie erhalten eine Übersicht über Ihre verwendeten Überschriften und die Einhaltung der logischen Tags-Struktur.
Wer es etwas professioneller mag, kann mit einem Crawler arbeiten. Empfehlenswert sind beispielsweise Screaming Frog oder XENU. Der Crawler liest die Webseite aus und gibt Ihnen Aufschluss über die Qualität Ihrer Headlines. Das umfassende Monitoring-Tool OnPage.org analysiert eine Vielzahl von Onpage-Aspekten zur Suchmaschinenoptimierung. Informationen über den optimalen Einsatz Ihrer Headlines gehören dazu.
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